Kreis Dithmarschen

Zwischen Hamburg und Sylt.
In der Metropolregion Hamburg.

Dithmarschen, Landkreis an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste zwischen Hamburg und Sylt, entstand 1970 nach über 400jähriger Trennung im Rahmen einer Gebietsreform aus einem nördlichen und einem südlichen Teilkreis als Westküstenkreis Dithmarschen. Eine topografische Besonderheit: Dithmarschen ist rings von Wasser umgeben, im Norden vom Flusslauf der Eider, im Osten vom Nord-Ostsee-Kanal, im Süden von der Elbe und im Westen von der Nordsee.

Mit seinen rund 137.000 Einwohnern, die sich auf 1.404 Quadratkilometer der Kreisfläche verteilen, liegt die Bevölkerungsdichte mit cirka 90 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Zum Landkreis gehören fünf Städte, 12 Ämter, 110 Gemeinden, eine hauptamtlich verwaltete amtsangehörige Gemeinde und eine amtsfreie Gemeinde.

Geschichte

Dithmarschen ist Landschaft mit Charakter. Sein Charme wächst aus seinen reizvollen Gegensätzen zwischen rauem Meer, der fruchtbaren grünen Marsch und der lieblichen Geest mit ihren Hügeln und Wäldern, zwischen Industrie und Landwirtschaft.

Als die „Schweizer des Nordens“ sind die Dithmarscher stolz auf ihre historische Unabhängigkeit. Im 12. und 13. Jahrhundert erkämpften sich die bäuerlichen Geschlechter politische Freiheit ohne adlige Obrigkeit. Großzügig ausgestattete Kirchen und Museen zeugen heute noch von einstigem bäuerlichem Reichtum.

Großer Wert wird darauf gelegt, die intakten sozialen Gemeinschaften im ländlichen Umfeld als wichtiger Teil der kulturellen Identität zu pflegen. Dass Menschen in ihrem Umfeld leben und arbeiten können, ist beständiges Anliegen des Kreises Dithmarschen. Dazu gehört die Fortentwicklung der gewerblichen Infrastruktur ebenso wie der Ausbau eines modernen, vielfältigen Bildungswesens.

Standortfaktor Verkehrsanbindung

Ausgezeichnete Verkehrsanbindungen gehören zu den besonderen Standortfaktoren des Kreises Dithmarschen. So liegt der Westküstenkreis gerade einmal eine knappe Autostunde nordwestlich von Hamburg (A 23). Als Teil der Metropolregion ist Dithmarschen über die Schiene, mit zwei eigenen Flugplätzen für den Luftverkehr und den Wasserweg erschlossen.

Die Schleusenstadt Brunsbüttel (Elbe/Nord-Ostsee-Kanal) ist einer der umsatzstärksten Häfen der Bundesrepublik und somit wichtiger Brückenkopf und Drehscheibe für die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu Skandinavien und den anderen Ostseeanrainern. Im Wirtschaftsraum Brunsbüttel liegt eine der betriebsamsten modernen Industrieansiedlungen Schleswig-Holsteins.

Wirtschaftsförderung, Bildung, Forschung

Wirtschaft und Wirtschaftsförderung sind integraler Bestandteil des Raumes, der von Eider und Elbe, Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal begrenzt wird. Generell gilt: Wirtschaftliche Aspekte spielen im Kreis Dithmarschen eine wichtige Rolle. Ihre Legitimation ist historisch begründet, ihre Zukunft durch den Ausbau des Wirtschaftsraumes als zentraler Ausbildungs- und Hochschulstandort zwischen Hamburg und Sylt vorgezeichnet. Dazu gehört auch ein breit gefächertes Angebot Allgemeinbildender und Berufsbildender Schulen. Durch sein kompetentes, leistungsstarkes Berufsbildungszentrum Dithmarschen (BBZ) hat der Kreis die Angebote der beruflichen Ausbildung synergetisch gebündelt und neue Qualitäten erschlossen.

Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am Westküstenklinikum Heide, dem Akademischen Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel und Lübeck nimmt einen Spitzenplatz ein. Mit ihren attraktiven, praxisnahen Lehrangeboten platziert sich die Fachhochschule Westküste in Heide (FHW). Weltweit in der Forschung gefragt ist auch das Forschungs- und Technologiezentrum Büsum (FTZ) als Außenstelle der Kieler Christan-Albrecht-Universität.

Jungunternehmerinnen und -unternehmer finden im Kreis Dithmarschen unter anderem mit dem Zentrum für Angewandte Technologie (CAT) in Meldorf ausgezeichnete Voraussetzungen für einen unkomplizierten Einstieg in die unternehmerische Selbständigkeit. Das Gründerzentrum wird im Auftrag des Kreises von der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb) geführt.

Wirtschaftlichkeitsfreundlichkeit als Prinzip

Generell gilt: Wirtschaftliche Aspekte spielen im Kreis Dithmarschen eine wichtige Rolle. Dies spiegelt sich wider in der strategischen Ausrichtung insbesondere der Bau- und Umweltverwaltung. Neben der Förderung der Ansiedlung und Entwicklung gewerblicher und landwirtschaftlicher Betriebe hat sich der Kreis Dithmarschen unter anderem die Vereinfachung umweltrechtlicher Genehmigungsverfahren auf die Fahnen geschrieben.

Der Kreis Dithmarschen gehört zu den Gründungsmitgliedern der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e. V., Köln. Er erfüllt als erste Kommunalverwaltung bundesweit die Gütekriterien für das RAL-Gütezeichen Mittelstandsorientierte Verwaltung. Die Kreisverwaltung Dithmarschen ist, so der TÜV-Nord, bürgerfreundlich, wirtschaftsfreundlich und mittelstandsorientiert. Die Serviceleistungen für Unternehmerinnen und Unternehmer haben messbar an Qualität gewonnen.

Landwirtschaft, Fischerei, Industrie, Gewerbe

Landwirtschaft und Fischerei sind hier die traditionellen Wirtschaftszweige. Gemüse und Fleisch von Marsch und Geest, Fisch und Krabben aus dem Hafen in Büsum, das berühmte Beugelbuddelbier aus der alten Familienbrauerei Hinz in Marne sowie feinste Wagner-Pralinen aus Brunsbüttel werden international vertrieben. Großunternehmen der chemischen, der elektronischen Industrie, der Energieerzeugung und der Druckindustrie, Dienstleistungsunternehmen, verarbeitende Betriebe und die Touristik prägen die Landschaft nachhaltig. Kleine und mittelständische Betriebe – vielfach traditionsreiche Einzelunternehmen in Familienbesitz – sind Kriterium und Maßstab für die Vielfalt des reichen Wirtschaftspotenzials.

Bauernland und Ferienland

Rund zwei Millionen Übernachtungen zählt Dithmarschen-Tourismus im Jahr. Urlauber finden in den beiden großen Seebädern Büsum und Friedrichskoog an der Nordsee, in Gemeinden und Städten und beim „Urlaub auf dem Bauernhof“ Erholung in frischer Luft und natürlicher Landschaft. Die Region setzt auf das Konzept des „Sanften Tourismus“ und trägt dabei dem Naturgebiet Dithmarschen mit seinem einzigartigen Nationalpark und Biosphärenreservat Wattenmeer Rechnung.

Dithmarscher Kohltage

Bauernland und Ferienland sind im Kreis Dithmarschen eng miteinander verwoben. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das norddeutsche Herbst-Event „Dithmarscher Kohltage“. 1889 stellte der Wesselburener Gärtner Eduard Laß die entscheidenden Weichen der Karriere für den Feldgemüseanbau in Dithmarschen vom Krautland zur Kohlregion Nummer Eins in Europa. Aus dem „Allerwelts-Gemüse“ wurde eine gefragte kulinarische Spezialität. Das Feldgemüse wird in stets neuen Variationen mit Produkten aus der Region wie Deichlamm oder Krabben von Dithmarscher Küchenchefs kreativ zubereitet und gemeinsam mit den Gemüseanbauern über die Grenzen des Kreises hinaus engagiert vermarktet.

KUNSTGRIFF

Ein gutes Beispiel für aktivierende Kulturförderung ist das Dithmarscher Kulturprojekt KUNSTGRIFF seit 2001. Hier sind alle Kreativen der Bereiche Wort, Bild und Klang eingeladen, ihre Arbeiten und sich selber unter einem gemeinsamen Werbedach der Öffentlichkeit kostenlos zu präsentieren. Das facettenreiche Zusammenspiel aus den unterschiedlichsten künstlerischen Bereichen verleiht der Dithmarscher Kultur eine besondere Note. Der KUNSTGRIFF lenkt die Aufmerksamkeit auf den unverwechselbaren Erlebnisraum zwischen Hamburg und Sylt. Das Filmfest KUNSTGRIFF ROLLE bietet Kurzfilmern eine Leinwand und ist gleichzeitig die offizielle Abschlussveranstaltung des Dithmarscher Kulturprojektes KUNSTGRIFF.

Museumslandschaft Dithmarschen

Das Leben auf dem Lande schließt in Dithmarschen das rege kulturelle Leben ein. Die vom Kreis initiierte „Museumslandschaft Dithmarschen“, zu der sich 17 Dithmarscher Museen im Rahmen eines Dachmarketing zusammengeschlossen haben, ist ein wesentlicher Teil der kulturellen Infrastruktur. Extra-Veranstaltungen zu Kunst, Kultur und Geschichte der Nordseeküstenregion zwischen Hamburg und Sylt stehen auf dem umfangreichen Programm. An die in Dithmarscher geborenen Dichter Friedrich Hebbel und Klaus Groth erinnern Museen in Wesselburen und Heide. Das Brahmshaus in der Kreisstadt Heide weist auf die Dithmarscher Wurzeln Johannes Brahms hin. Legende wurde der Dithmarscher Arabienforscher Carsten Niebuhr.

Metropolregion Hamburg

Der Landkreis Dithmarschen versteht sich aufgrund seiner Lage an der Elbmündung und seiner Geschichte als Teil und natürlicher Partner der Metropolregion Hamburg. Seit dem 1. Dezember 2005 gehört der gesamte Kreis Dithmarschen mit 13 weiteren schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Kreisen und dem Stadtstaat Hamburg zur Metropolregion Hamburg.

Die Vollmitgliedschaft bringt wirtschaftliche Impulse. Sie eröffnet die Möglichkeit, die Dinge, die für die Metropolregion insgesamt interessant sind, im starken Verbund zu kommunizieren. Gefragt sind Flächenpotenziale, Infrastruktur, gut ausgebildeten Fachkräfte, Hafenkanal, Windkraft und – am Standort Büsum – die Aquakultur. Das gleiche gilt für die Themen Tourismus und Kultur.

Durch die besondere verkehrliche Lage an der Mündung der Elbe und Einmündung des Nord-Ostsee-Kanals bildet Dithmarschen für den Seehafen Hamburg die leistungsfähige maritime Drehscheibe zur Nord- und Ostsee und somit für das nördliche Europa.

Region mit Perspektiven

In Dithmarschen ist eine Region mit Perspektiven. Die von der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey, stern.de und t-online initiierten größten deutschen Online-Umfrage „Perspektive Deutschland“ hat den Menschen in Dithmarschen sehr gute Noten für gesellschaftliche Mitverantwortung gegeben. Die Aufbruchstimmung und das Engagement in Dithmarschen sind auffallend hoch.

Link: www.dithmarschen.de