12. September 2023 - 11:00 - 16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Haus des Kurgastes, 25718 Friedrichskoog, Koogstraße 141
Veranstalter: Tourismus-Service Friedrichskoog, Koogstraße 141, 25718 Friedrichskoog, Telefon: 04854/21901-0, Fax: 04854/21901-20, E-Mail: info@friedrichskoog.de, Internet: www.friedrichskoog.de
Wolfgang Groß-Freytag
ist ein konsequenter Vertreter der Ölmalerei, ein Künstler der Gegensätze mit unterschiedlichsten stilistischen Ansätzen. Neben sozialkritischen Motiven hat ihn die Auseinandersetzung mit der Architektur der Nordseeküste zu einer Reihe von Bildern inspiriert. Er ist vor allem ein kritischer Künstler und das ist auch auf seine persönliche Verbundenheit mit der Aufbruchsstimmung der 68er Generation zurückzuführen.
Als Kind dachte er immer, die Berge wandern. Bei klarem Wetter oder gar bei Fön, waren sie so nahe, dass man sie zu Fuß hätte erreichen können, bei schlechtem Wetter waren sie nicht einmal zu sehen.
1968 – Die APO, die Außer Parlamentarische Opposition (Die heutigen Grünen), machte in München Flugblattaktionen – bei Nacht und Nebel – und er war dabei und mitten drin.
Erstmal einen anständigen Beruf lernen. Er entschied sich für das Feinmechaniker Handwerk und lernte tatsächlich viel. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche hielt ihn nichts mehr. Ihn packte das Fernweh. Berge sind schön, können aber eng werden, wenn die Denke der Menschen allzu sehr moralisiert und katholisiert. Und so stand er irgendwann an der Ausfallstraße der Kreisstadt Kempten im Allgäu. Er war 19 Jahre alt, im Gepäck nur einen Schlafsack, in der Hosentasche 100 DM und dachte, dass die Welt groß und es viel zu erleben gibt. Das Abenteuer des Lebens konnte beginnen.
Nach einem halben Jahr in Amsterdam folgten drei Monate in Hamburg. Und weil die Ostseeküste so nah war, trieb es ihn von der Hansestadt nach Kiel.
Es war die „Erste Kieler Kommune“ die für ein Jahr sein Zuhause wurde. Die Erfahrung war exzessiv und die Menschen, denen er begegnete prägend und inspirierend. Die Kunst fraß ihn mit Haut und Haaren. Nach einem Jahr ausgiebigstem Kommune Leben entschied er sich, seinem Leben eine gezielte Richtung zu geben und besorgte sich im Jahr 1972 über den dritten Bildungsweg einen Studienplatz an der Pädagogischen Hochschule Kiel – Hauptfach Kunsterziehung. Seine Laufbahn als Künstler hatte begonnen. Durch intensive Förderung des damaligen Kunstdozenten Ullrich Behl landete er 1978 in der Malklasse von Harald Duwe an der Muthesius Kunsthochschule.
Die Höhen und Tiefen, die sein Leben in den 80zigern prägten, einige Jahre war er Geschäftsführer der Szenekneipe „Pupille“ in Kiel, spiegeln sich in vielen Werken wider.
Heute lebt der Künstler mit seiner Frau, Christina, auf eine Warft in Eiderstedt.
Georg Jonietz,
in Rain am Lech geboren, kann man durchaus eine außergewöhnliche Persönlichkeit nennen. Aufgewachsen im Ruhrpott prägen Stahl- und Bergbau seinen künstlerischen Stil. Zunächst machte Georg Jonietz eine Ausbildung zum Kaufmann. Nach drei Semestern Kunststudium kam er 1970 zur Bundeswehr. Einer seiner Kameraden war Trabrennfahrer und so kam es, dass Georg Jonietz nach einem Besuch bei seinem Kameraden eine große Menge Hufeisen sein Eigen nannte. Die erste Skulptur von Jonietz war der Bergmann. Viele weitere folgten.
Seine Ölbilder mit Rost, Nieten und Riffelbleche sowie Skulpturen ziehen den Betrachter in den Bann und verblüffen ihn. Täuschend echt die Struktur einer rostenden Eisenplatte, die der Künstler mit einer Farbrolle und einem besonderen Gemisch aus Farb- und Eisenstaub auf der Leinwand erscheinen lässt. Der seit 2012 in Wesselburen lebende und arbeitende Künstler zeigt uns den natürlichen Prozess des Verfalls, indem er Dinge des Alltags, mit ihren Gebrauchs- und Verschleißspuren, in einem neuen Zusammenhang abbildet.
Seit 1990 beschäftigt sich Georg Jonietz mit Kanaldeckeln aus dem In- und Ausland, bringt sie mit Acryl und Eisenstaub auf Leinwand. Bei der Gestaltung der Kanaldeckel begegnet man der unerwarteten Ästhetik eines Gegenstandes, den man aus der Perspektive der Vorüberlaufenden womöglich noch nie wahrgenommen hat. Sozusagen mit dem Blick nach unten. Die Idee dahinter, so Georg Jonietz: „Man erschrickt bei der Erkenntnis, wohin dieser Weg nach unten führen könnte und entdeckt das Abwasser des Lebens.“
KUNSTGRIFF macht Schule: Wir machen mit.
Mehr Informationen in der Veranstaltung KUNSTGRIFF 03/2023
Veranstaltungszeitraum: 2. bis 17. September 2023
Öffnungszeiten:
2. bis 17. September, Täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet
Sonntag, 3. September wegen einer Veranstaltung ab 14 Uhr geschlossen
Freitag, 15. September wegen einer Veranstaltung geschlossen
Vernissage:
Samstag, 2. September, 11 Uhr